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Allergietest

Wenn der Verdacht auf eine Allergie besteht, sollte zuerst kontrolliert werden wann, wo und unter welchen Bedingungen diese Beschwerden auftraten. Dabei sollte auch auf Tiere und eingenommene Medikamente geachtet werden. Hilfreich ist auch die Angabe, ob in der Familie bereits Allergien aufgetreten sind. Als nächste Stufe stehen dem Arzt verschiedene Testmethoden zur Verfügung, die sich in Hauttests, Blutuntersuchungen und Provokationstest einteilen lassen.

Hauttests

Hier werden Proben der möglichen Allergene auf die Haut aufgebracht und beobachtet, ob daraufhin allergische Reaktionen in Form von Rötungen, Pusteln oder Quaddeln auftreten. Auch wenn das entsprechende Allergen sonst auf anderen Wegen (z. B. durch die Atemluft) in den Körper gelangt, wird die Haut darauf reagieren. Wenn schon verdächtige Einzelstoffe bekannt sind, kann der Allergietest auf diese Einzelproben beschränkt bleiben (“Bestätigungstest”). Meistens jedoch müssen möglichst viele Stoffe gleichzeitig getestet werden, um ein möglichst breites Allergenspektrum zu erfassen. Wichtig: Antihistaminika und Kortison verfälschen die Ergebnisse von Hauttests und sollten daher schon 1-2 Wochen vorher abgesetzt werden. Bei Soforttyp-Allergien wie Pollenallergie wird standardmäßig übrigens der Prick-Test angewandt.

  • Prick-Test: Die Testlösung wird aufgetragen und die Haut leicht angeritzt. Im Falle einer Allergie gegen die Testlösung zeigen sich bereits nach ca. 15 Minuten an dieser Stelle runde Quaddeln.

  • Reibetest: Dieser Test wird angewendet, wenn ein Patient äußerst empfindlich reagiert. Dazu reibt der Arzt das Testmaterial, also zum Beispiel Tierhaare oder Lebensmittel, kräftig über die Unterseite des Unterarms. Ist eine Allergie gegen das Testmaterial vorhanden, zeigen sich nach kurzer Zeit Quaddeln oder eine großflächige Hautrötung. Der Reibetest eignet sich beispielsweise auch, wenn die allergieauslösende Substanz nicht in Form einer Testlösung zur Verfügung steht.

  • Epikutantest: Es werden Pflaster, die mit verschiedenen Allergenen getränkt sind auf die Haut aufgeklebt. Bewertet wird das Testergebnis nach 48 und nach 72 Stunden. Der Epikutantest ist vor allem bei Kontaktallergien geeignet.

  • Intrakutantest: Hier wird das mögliche Allergen mit einer Nadel tiefer in die Haut gespritzt. Auf diese Weise kann auch eine leichte Sensibilisierung erfasst werden. Der Intrakutantest ist etwas schmerzhafter und kann überzogene Reaktionen und damit falsche positive Ergebnisse bewirken.

Bluttest

Dem Patienten wird eine Blutprobe entnommen, die im Labor untersucht wird. Es können z.B. bestimmte Antikörper aufgespürt werden, die gegen ein Allergen gerichtet sind. Weiterhin kann auch beobachtet werden, wie viel Histamin freigesetzt wird, wenn das fragliche Allergen dem Blut beigesetzt wird. Diese Testform wird zum Beispiel bei Säuglingen oder Kleinkindern durchgeführt, für die ein Hauttest nicht zumutbar und außerdem zu gefährlich wäre: Man könnte dabei eine Allergie provozieren, d.h. eine Sensibilisierung hervorrufen. Wie bei den Hauttests werden auch bei den Bluttests verschiedene Verfahren angewendet. Kriterien sind dabei zum Beispiel das Vorhandensein spezieller IgE-Antikörper oder die Freisetzung von Überträgerstoffen aus bestimmten Blutzellen.

Provokationstest

Hier werden die Allergene dem Patienten genau so zugeführt, wie dies auch in der Realität der Fall ist. Anwendung findet dieses Testverfahren vor allem dann, wenn an positiven Ergebnissen anderer Allergietests noch Zweifel bestehen oder diese eindeutig bestätigt werden sollen.

Beim Nasenprovokationstest beispielsweise tropft oder sprüht der Arzt die allergenhaltige Lösung direkt auf die Nasenschleimhaut. Die Reaktion tritt meistens erst ca. 30 Minuten später auf, in Form der typischen Heuschnupfen-Symptome: Die Schleimhaut schwillt an, Juck- und Niesreiz treten auf. Ein solcher Test kann allerdings auch Überreaktionen hervorrufen, zum Beispiel ein Mitreagieren der Atemwege mit asthmatischen Beschwerden und Atemnot. Es besteht außerdem die Gefahr eines allergischen Schocks. Ein Provokationstest sollte deshalb nur unter strenger ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden und der Patient danach lange genug in der Praxis bleiben, damit unerwartete Reaktionen ausgeschlossen werden können.

Bei Nahrungsmittelallergien kann über mehrere Tage eine Kartoffel/Reis-Diät durchgeführt werden, bis die Beschwerden verschwinden. Dann werden nach und nach weitere Nahrungsmittel erlaubt, um festzustellen, welches davon die Beschwerden wieder hervorruft.

Alternative Allergietests

Die oben beschriebenen verschiedenen Testverfahren ermöglichen es mit einer Nachweiswahrscheinlichkeit von 60-80% dem beschwerdeauslösendem Allergen auf die Spur zu kommen. Darüber hinaus werden in unserer Praxis zur weiteren Differenzierung der Allergie - vor allem wenn die Standardtests nicht weiterhelfen – alternative Testverfahren angewendet, wie z. B. Blutuntersuchungen auf Immunglobuline der IgG4 Gruppe (Nahrungsmittel), kinesiologische Tests, Resonanztests mittels Bicom Bioresonanztestgerät. Somit gelingt es fast immer, die Allergie auslösenden Faktoren zu isolieren und zu behandeln.