Säure Basen Haushalt (nach Pascoe-Ratgeber)
Mehr als 75% der Menschen in der westlichen Welt gelten als chronisch übersäuert. Die Folgen sind gravierend für unseren Körper. Nachfolgender Ratgeber stellt die Ursachen und Folgen einer chronischen Übersäuerung dar und wie Sie ihr entgegenwirken können. Der Inhalt dieses Ratgebers ist Lerninhalt der Ernährungskurse von Dr. Kelly/Herrn Sikora im Swiss-Training. Die Prinzipien des Säure Basen Haushaltes sind Bestandteil der Therapie chronischer Erkrankungen in unserer Praxis. Hierbei können neben einer ausgewogenen Ernährung auch Basen-Produkte, Basentees und Basenbäder hilfreich sein.
Typische Beschwerden bei Übersäuerung
Chronische Antriebsschwäche, rasche Ermüdung und Kältegefühl, ungenügende Erholung, depressive Verstimmung, entzündetes und empfindliches Zahnfleisch, Karies und Zahnverfall, glanzloses Haar, Haarausfall
Brennen beim Wasserlassen Stuhlgang
starkes Schmerzempfinden
Osteoporose
trockene Haut
Hautschrunden
Ekzeme
weiche brüchige und gespaltene Nägel
Muskelkrämpfe
Gelenkbeschwerden
Ischias
Infektionsanfälligkeit
Menschen in den Industrienationen verfügen über ein riesiges Nahrungsangebot. Wir können unabhängig von den Jahreszeiten fast jedes Nahrungsmittel zu jeder Zeit bekommen. Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Getreideprodukte werden in vielfältigster Weise in den Supermärkten angeboten. Dennoch ist das Thema der Ernährung so aktuell wie nie zuvor.
Wie ernähren wir uns gesund?
Wie decken wir unseren Nahrungsbedarf ohne überernährt zu sein?
Was bedeutet ausgewogene Ernährung?
Viele Fragen auf die es verschiedene Antworten gibt. Mit diesem Ratgeber soll der Aspekt der nahrungsbedingten Säurebelastung näher betrachtet werden.
Allgemeines
Der menschliche Organismus benötigt Energie
Die körpereigenen Zellen können Energie aus der Nahrung gewinnen. Diese Energie ist notwendig, um laufen, sprechen, denken, wachsen, regenerieren, verdauen, ausscheiden… zu können. Letztlich müssen alle Organe und Muskeln mit Energie versorgt werden, damit sie so arbeiten können, wie sie sollen.
Energie entsteht im zellulären Stoffwechsel aus der Nahrung die wir essen. Hierbei spielen insbesondere Fette*, Kohlenhydrate* und Eiweiße* eine Rolle. Der Sauerstoff, den wir atmen, ist bei der Energiegewinnung ebenfalls von entscheidender Wichtigkeit. Ist ausreichend Sauerstoff vorhanden, so kann aus der gleichen Nahrungsmenge 18-mal mehr Energie gewonnen werden als bei Sauerstoffmangel.
Neben Energie entstehen aber auch so genannte Stoffwechselendprodukte
Dies sind Stoffe, die vom Körper nicht weiter verwendet werden können und daher über den Darm, die Niere*, die Haut oder die Lunge* ausgeschieden werden müssen. Man kann sie als Stoffwechselabfälle betrachten. Viele dieser Abfallprodukte sind sauer. Sie müssen auf dem Weg zum Ausscheidungsorgan neutralisiert werden, damit sie keine Schäden in unserem Körper verursachen. Müssen Zellen viel Energie bereitstellen, ohne dass ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht, entstehen besonders viele Säuren bzw. saure Stoffwechselendprodukte. Wir spüren das an Schmerzen und Muskelkrämpfen – insbesondere im Zusammenhang mit starker körperlicher Anstrengung. Um das zu vermeiden, werden in Sportstudios Trainingseinheiten im aeroben Bereich empfohlen (aerob bedeutet, dass die Zellen genügend Sauerstoff bekommen).
Der menschliche Organismus benötigt außerdem Vitamine* und Mineralstoffe
Sie können vom Körper nicht selbst hergestellt werden, sondern müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Mineralstoffe sind in allen Geweben und Zellen vorhanden und werden dort für vielfältige Stoffwechselprozesse benötigt. Basische Mineralsalze spielen bei der Neutralisation von Säuren* eine wichtige Rolle. Besonders große Mengen an Mineralien befinden sich in den Knochen. Calcium z. B. macht 2% unseres Körpergewichtes aus, 99% davon liegen im Knochen.
Der pH-Wert* ist eine Messgröße für das Säure-Basen-Verhältnis in einer Flüssigkeit
Das Blut im menschlichen Organismus hat einen pH-Wert von 7,35 bis 7,45 – ist also leicht basisch. Dieser pH-Wert muss konstant eingehalten werden, damit der Körper optimal funktionieren kann. Deshalb verfügt das Blut über sogenannte Puffersubstanzen*. Diese bewirken, dass sich der pH-Wert des Blutes nicht sofort ändert, sobald Säuren ins Blut abgegeben werden. Mit Hilfe der Puffersubstanzen können Säuren ausgeglichen (neutralisiert) und der pH-Wert konstant gehalten werden. Über das Blut gelangen saure Stoffwechselabfälle zu den Ausscheidungsorganen. Kohlensäure wird z. B. als Kohlendioxid über die Lungen abgeatmet. Andere Säuren werden über die Nieren eliminiert und mit dem Urin ausgeschieden.
Mit dem Begriff Säure-Basen-Haushalt wird das Wechselspiel beider Komponenten beschrieben. Im Idealfall besteht eine Balance zwischen Säuren und Basen ebenso wie sich die Nahrungsaufnahme mit der späteren Ausscheidung der Stoffwechselabfälle die Balance halten sollte.
Säureüberlastung - Was ist damit gemeint?
Entstehen im Körper mehr saure Stoffwechselabfälle als neutralisiert und ausgeschieden werden können, so kommt es langfristig zu einer Säureüberlastung des Organismus. Der Säure-Basen-Haushalt gelangt ins Ungleichgewicht und der Organismus kann nur noch suboptimal arbeiten. Der Körper greift nun auf Mechanismen zurück, die dem Ungleichgewicht entgegenwirken.
Beispielsweise lagert der Körper überschüssige Säuren zunächst im Bindegewebe* ab, um sie erst dann herauszulösen und auszuscheiden, wenn das Blut wieder über ausreichend basische Verbindungen verfügt. Bei einem länger anhaltenden Mangel an basischen Mineralsalzen und einer gleichzeitig weiter bestehenden Säurebelastung werden aus diesen Zwischenlagern jedoch Endlager. Das kann zu Schmerzen, Bewegungs- und Funktionseinschränkungen einzelner Zellen oder gar ganzer Gewebe führen. Außerdem greift der Körper dann auf Mineralien aus eigenen Beständen zurück, z. B. auf Calcium aus den Knochen, was längerfristig zur Osteoporose* (Knochenentmineralisierung) führen kann.
Säureüberlastung - Wodurch kann Sie entstehen?
Die Säureüberlastung um die es hier geht, entsteht nicht plötzlich.
Es handelt sich um einen schleichenden, manchmal über Jahre andauernden Prozess. Aus der vereinfachten Formel (s. Definition) wird schon deutlich, dass es verschiedene „Stellschrauben“ im System gibt. Ernährungsgewohnheiten, die aus mehr als 25% säurebildenden Nahrungsmitteln (Fleisch, Fisch, Käse, Wurst etc.) bestehen, sind bei den meisten Menschen der Industrienationen leider weit verbreitet. Damit wird eine Säurebelastung ebenso wie ein Mineralstoffmangel des Organismus forciert.
Der Fleischkonsum ist zu hoch.
Anders ausgedrückt: Der Obst und Gemüsekonsum ist viel zu niedrig. Der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, 5-mal am Tag Obst und/oder Gemüse zu verzehren, folgen nur die wenigsten. Ein Teufelskreis beginnt: Anfallende Säuren müssen durch basische Mineralsalze neutralisiert werden. Mineralsalze fehlen, der Organismus übersäuert.
Auf der Suche nach Entstehungsursachen einer Säureüberlastung muss man neben der Ernährung auch die Atmung sowie die Ausscheidung betrachten:
Mangelnde Bewegung an der frischen Luft behindert die optimale Versorgung mit Sauerstoff.
Fehlende körperliche Anstrengung an der frischen Luft verhindert das verstärkte Abatmen von Säuren.
Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr behindert eine optimale Ausscheidung über Niere aber auch über die Haut (Schwitzen).
Eine gestörte Darmfunktion bzw. Darmflora* beeinflusst ebenfalls den Säure-Basen-Haushalt. Eventuell vorkommende Fäulnisprodukte* können z. B. ebenfalls säuernd auf den Organismus wirken.
Menschen, die aufgrund von schwerwiegenden Erkrankungen Probleme mit der Nährstoffaufnahme im Magen-Darm-Trakt, dem zellulären Stoffwechsel, der Atmung oder der Ausscheidung haben, sollten sich auf jeden Fall mit einem Therapeuten hinsichtlich der Säurebelastungsthematik beraten.
Bei Störungen der Darmfunktion bzw. Darmflora sollte ebenfalls ein Therapeut zu Rate gezogen werden, um die genaue Vorgehensweise zu besprechen. Die Regeneration der Darmflora und der Ausgleich eventueller Störungen sollte mit dem Erreichen der Säure-Basen-Balance Hand in Hand gehen.
Weitere negative Einflüsse auf den Säure-Basen-Haushalt haben Stress*, Entzündungsprozesse sowie Medikamente, wenn diese vor der Ausscheidung aus dem Körper in Säuren umgewandelt werden.
Zusammenfassung der negativen Einflüsse auf den Säure-Basen-Haushalt:
zu viel säurebildende Nahrung (u.a. Fleisch, Fisch, Wurst...)
zu wenig basenbildende Nahrung (u.a. Obst, Gemüse, Kartoffeln...)
zu viel Stresszu wenig Mineralien (u.a. Vollkornprodukte, Nüsse, Gemüse, Obst...)
Entzündungsprozesse
zu wenig Bewegung
Medikamente
zu wenig frische Luft
zu wenig Flüssigkeit
Im einfachsten Fall können Sie Ihren persönlichen Säure-Basen-Status abschätzen, indem Sie den pH-Wert Ihres Urins messen. Geeignete Teststreifen erhalten Sie von Ihrem Therapeuten oder über die Apotheke. Achten Sie darauf, dass mindestens der pH-Bereich von 5,6 bis 8,0 abgedeckt wird. Beachten Sie jedoch, dass einmalige Messungen keinerlei Aussage zulassen. Am besten messen Sie anfangs mehrere Tage lang bei jedem Toilettengang den pH-Wert und notieren ihn und die Uhrzeit. Machen Sie sich ebenfalls Notizen über das, was sie essen und trinken. Tragen Sie dann die Werte in ein Diagramm ein.
Im Idealfall sollten die pH-Werte im Tagesverlauf Schwankungen aufzeigen und innerhalb der weißen Kurve in der nebenstehenden Abbildung liegen. Es sollten pH-Werte dabei sein, die oberhalb von pH 7 liegen (pH 7 ist der neutrale pH-Wert). Nicht alle pH-Werte eines Tagesverlaufes müssen immer oberhalb von pH 7 liegen, denn das kann ein Hinweis auf eine Regulationsstarre sein. Weicht Ihr persönliches Tagesprofil mehrmals stark von der in der Abbildung angedeuteten „Idealkurve“ ab oder liegen Ihre Ergebnisse grundsätzlich außerhalb der Schwankungsbereiche der optimalen Werte, sollten Sie sich angespornt fühlen, etwas zu ändern. Sie werden sehen, es ist leichter, als Sie vielleicht im Moment glauben!
Ihr persönliches Tagesprofil hilft Ihnen, den Verlauf einer Säureentlastung zu kontrollieren. Es ist aber auch eine solide Besprechungsgrundlage für ein Gespräch mit einem Therapeuten.
Farbtafel für pH-Messung
Säureüberlastung - Das können Sie tun!
In Bezug auf die ernährungsbedingte Säurebelastung können Sie einiges tun. Hauptpfeiler sind eine Ernährungsumstellung und ggf. eine Nahrungsergänzung mit Produkten aus der Basenfamilie von PASCOE. Mit diesen Produkten können Sie Ihren Mineralstoff- und Säure-Basen-Haushalt positiv beeinflussen.
Ernährungsumstellung
Die basenbildenden Lebensmittel kommen aus dem Bereich der pflanzlichen Kost. Hierzu gehören Obst, Gemüse, Kartoffeln, Kohl, Salat, Kräuter (auch Kräutertees). Zu den säurebildenden Lebensmitteln gehören Fleisch, Fisch, Wurst, Käse, Quark, Getreideprodukte und Süßigkeiten.
Die Nahrungsmitteltabelle spiegelt nur die primären Effekte auf den Säure-Basen-Haushalt wieder. Das heißt, es werden nur die Einflüsse beachtet, die das Nahrungsmittel aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung auf unseren Organismus ausübt. Bei manchen Nahrungsmitteln, insbesondere bei Genussmitteln, kommen jedoch auch andere Wirkungen hinzu, die individuell unterschiedlich sein können und auch von der Menge abhängen. So gehört Kaffee aufgrund seines hohen Kalium-Gehaltes in der Tabelle zu den Basenspendern. Es hat sich jedoch gezeigt, dass sich Kaffeegenuss säuernd auf den Urin auswirkt. Ursache dafür könnte sein, dass Kaffee – zumindest in größeren Mengen – eine Art Stressreaktion bewirkt, die zu einer Säurebelastung führen kann.
Ebenso widersprüchlich scheinen die Angaben für Zucker, Marmelade und Honig. Primär führen diese Nahrungsmittel nicht zu einer Säurebelastung. Ein Zuviel der Süßigkeiten kann jedoch die Darmflora negativ beeinflussen, was sekundär wieder zu einer Säurebelastung beitragen kann. Auf die Lebensmittel der säurebildenden Gruppe sollte man auf keinen Fall komplett verzichten. Mit ihnen werden auch wertvolle Vitamine, Mineralien und Eiweiße aufgenommen, ohne die der Organismus auch nicht auskommen kann. Wie bei vielem gilt auch hier: Auf die Balance kommt es an.
Ein Beispiel: Um einen Säureüberschuss, der aus 200 g Rindfleisch entsteht, zu kompensieren ist der Verzehr von ca. 250 g Kohlrabi, 1,6 kg frische Erbsen oder 400 g Blumenkohl nötig.
Viel Trinken: Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Hier geht es um sogenannte Neutralflüssigkeiten, also nicht um Kaffee, Schwarztee oder Alkohol, sondern um Wasser oder Kräutertee.
Bewegung: Bewegen Sie sich. Ein Spaziergang im Wald oder ein kleines Stück mit dem Fahrrad statt mit dem Auto optimiert nicht nur die Aufnahme von Sauerstoff, sondern fördert auch die Abatmung von Kohlensäure in Form von Kohlendioxid.
Stress vermeiden: Vermeiden Sie Stress, so gut es geht. Ärgern Sie sich nicht so häufig (nicht so oft „sauer“ sein). Denken Sie statt dessen lieber positiv und lächeln Sie häufiger.
Säureausscheidung anregen: Unterstützen Sie die Säureausscheidung über die Haut z. B. durch regelmäßige körperliche Anstrengung und Saunabesuche. Vermeiden Sie auch hierbei Stress (nicht zu intensiv bzw. heiß und nicht zu lange).
Nahrungsergänzung zur Unterstützung des Säure-Basen-Haushaltes
Sollten Sie hierzu Fragen haben, senden Sie mir bitte eine E-Mail.
Glossar
Base auch Lauge. Chemischer Gegensatz zu einer Säure. Beide neutralisieren einander. Alkalische (basische) Lösungen haben einen größeren pH-Wert als 7.
Bicarbonat Veralteter, wenn auch gebräuchlicher Begriff für Hydrogencarbonat. Wasserlösliche Salze der Kohlensäure, z.B. Kaliumbicarbonat, Natriumbicarbonat. Wichtigste Puffersubstanz im Blut und Bestandteil von Basenprodukten.
Bindegewebe Dient im Körper vorwiegend als Füllgewebe, indem es die Räume zwischen den Organen ausfüllt; es umgibt als Hüllsubstanz die Organe und durchsetzt diese als Gerüstgewebe. Seine gelartige Grundsubstanz ist auch für den Stoffaustausch zwischen Zelle und Blut sehr wichtig.
Darmflora Im Darm von Tier und Mensch lebende Mikroorganismen, zu denen Bakterien und Pilze gehören, die wichtige Aufgaben für die Gesundheit erfüllen, z.B. die Abwehr von Krankheitserregern oder das Zersetzen unverdaulicher Ballaststoffe. Verschiedene Faktoren wie einseitige Ernährung, Infektionen oder Medikamente können die Darmflora empfindlich stören.
Eiweiße auch Proteine. Sammelbezeichnung für natürliche Stoffe, deren Bausteine Aminosäuren sind; sie zählen zu den Grundnährstoffen. Sind mehr als 100 Aminosäuren verknüpft, spricht man von Eiweißen. Sie bestimmen Bau, Funktion und Stoffwechsel aller lebenden Zellen und Gewebe (mit). Der Körperbestand an Eiweiß liegt beim Erwachsenen bei etwa 10 Kilogramm.
Fäulnis (im Darm) Zersetzung von unverdautem Nahrungseiweiß im Dickdarm durch Bakterien unter Bildung von zum Teil übel riechenden Spaltprodukten. Die häufig giftigen Stoffe werden in der Leber entgiftet.
Fette Naturstoffverbindungen. Das Fett in Lebensmitteln besteht hauptsächlich aus Triglyceriden, die aus einem Glyzerinmolekül und drei Fettsäuren zusammengesetzt sind, und wird von allen Körperzellen u.a. zum Aufbau der Zellmembranen benötigt; außerdem ist es Hauptenergielieferant. Die empfohlene Tageszufuhr liegt bei etwa 80 bis 100 Gramm; allerdings liegt der Verzehr in den westlichen Industrienationen häufig sehr deutlich darüber, was z.B. das Risiko für Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert.
Kohlendioxid Farb- und geruchloses, leicht in Wasser lösliches Gas, das u.a. bei der Atmung und bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Substanzen entsteht.
Kohlenhydrate Zu den Grundnährstoffen gehörende Substanzen, die aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehen und vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen. Dazu zählen u.a. alle Zucker- und Stärkearten und fast alle Ballaststoffe. Kohlenhydrate sollten idealerweise 50 bis 60 Prozent der täglichen Energiezufuhr ausmachen.
Kohlensäure Schwache, nur in wässriger Lösung vorkommende Säure, die beim Einleiten von Kohlendioxid in Wasser entsteht.
Lunge Schwammartiges Atmungsorgan, das hinter den Rippen im Brustraum des Menschen liegt, aus zwei Flügeln besteht und dem Gasaustausch zwischen Luft und Blut dient: Sauerstoff wird aufgenommen, Kohlendioxid wird abgegeben.
Milchsäure Von Milchsäurebakterien aus Kohlenhydraten hergestellte Substanz, die z. B. im Darm entsteht, aber auch in milchsauer vergorenen Lebensmitteln (z.B. Sauermilch) und Gärungsgemüse (z.B. Sauerkraut). Entsteht auch, wenn Zellen unter Sauerstoffmangel arbeiten müssen (Säureablagerung, Schmerz).
Mineralstoffe Anorganische Substanzen wie Calcium, Phosphor, Magnesium oder Kalium, die überwiegend in pflanzlichen aber auch in tierischen Lebensmitteln vorkommen und vom Organismus zum Aufbau körpereigener Stoffe (z.B. der Knochensubstanz) sowie für verschiedene Regulierungsfunktionen benötigt werden. Ein Zuwenig an Mineralstoffen kann Mangelkrankheiten auslösen, ein Zuviel zu Vergiftungserscheinungen führen.
Muskelzellen Bestandteile der zur Bewegung und für den Wärmehaushalt notwendigen Muskulatur. In ihrem Aufbau gleichen die Muskelzellen den übrigen Körperzellen, allerdings liegen in ihnen komplizierte Eiweißstrukturen in sehr hoher Konzentration vor, die sich bei Nervenerregung zusammenziehen. Bei Sauerstoffmangel (anerob) wird bei der Muskelarbeit Milchsäure gebildet.
Nieren Die beiden Nieren eines Menschen liegen an der hinteren Körperwand, links und rechts neben der Wirbelsäule, sind bohnenförmig und etwa 10 x 5 cm groß. Sie sind Ausscheidungsorgane für harnpflichtige Stoffe (z.B. Harnsäure), für überschüssige Elektrolyte (z.B. Salze, Säuren, Basen), Fremdstoffe und Wasser.
Osteoporose Erkrankung der Knochen die durch Verlust an Knochenmasse mit Neigung zum Knochenbruch gekennzeichnet ist. Frauen sind stärker betroffen als Männer wegen ihrer vergleichsweise geringeren Knochenmasse, ihrer längeren Lebenserwartung und wegen ihrer massiven Hormonumstellung in den Wechseljahren.
pH-Wert(von lat. potentia hydrogenii, Stärke des Wasserstoffs) Chemisches Maß für die Stärke einer Säure (pH-Wert zwischen 0 und 7) oder einer Base (pH-Wert zwischen 7 und 14).
Proteine s. Eiweiß
Puffersysteme/-substanzen Schwankungen des Säure-Basen-Gleichgewichts sind normal. Um den pH-Wert dennoch möglichst konstant zu halten, bedient sich der Körper verschiedener Puffersysteme. Darunter versteht man sowohl bestimmte Puffersubstanzen (z. B. Eiweiße, Phosphate, Bicarbonat, Hämoglobin), die überschüssige Säuren oder Basen abfangen (puffern) als auch die Organe Lunge und Nieren, die durch Kohlendioxid bzw. Säure-Basenausscheidung zur Konstanthaltung des pH-Wertes im Blut beitragen. Im Blut hat der Bicarbonatpuffer einen Anteil von 53% und damit eine zentrale Rolle im Säure-Basen-Gleichgewicht. Werden die Puffersysteme überfordert, kann es zu einer Übersäuerung (Acidose) oder Alkalose kommen. An der Regenerierung der Puffer sind Leber und Nieren beteiligt.
Salzsäure (Magensäure) starke Säure Bestandteil des Magensafts, der für dessen niedrigen pH-Wert von 1 bis 2 sorgt. Aufgaben: Aufspaltung der Nahrungseiweiße, Umwandlung von Pepsinogen in Pepsin (zur Eiweißaufspaltung) und Abtöten von Bakterien.SäureChemischer Gegensatz zur Base. Beide neutralisieren einander. Saure Lösungen sind ätzend und haben einen pH-Wert zwischen 0 und 7.
Sodbrennen Durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre verursachte brennende Schmerzen.
Stress (engl. Druck, Spannung) Verschiedenste Reize (Infektionen, Verletzungen, Freude, Ärger, Hitze) führen zu Körperreaktionen wie Blutdruckanstieg, Ausschüttung bestimmter Hormone , Stimulation des Sympathikus-Nerves. Anhaltender negativer Stress kann zu Allgemeinreaktionen (z. B. Verringerung der Abwehrkräfte) führen, die als Risikofaktor für zahlreiche Krankheiten, wie beispielsweise Magengeschwüre oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten.
Sympathikus auch Sympathisches Nervensystem. Teil des Nervensystems, das unwillkürliche Organfunktionen stimuliert und kontrolliert. Der Sympathikus befindet sich in bestimmten Bereichen des Rückenmarks und dominiert in physischen oder psychischen Stresssituationen, er stellt Energie bereit und ist zuständig für die abbauenden Stoffwechselprozesse. Beispielsweise erhöht er die Herzfrequenz und erweitert die Pupillen ("Fluchtverhalten").
Vitamine Komplexe organische Verbindungen, die unser Körper als Wirkstoffe für Wachstum, Regenerierung und Stoffwechsel benötigt. Menschen können Vitamine (mit wenigen Ausnahmen) nicht selbst herstellen. Deshalb sind sie wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.
Zelle (Körperzelle) Grundbaustein des menschlichen Körpers, kleinste selbstständig lebende funktionelle Einheit im Rahmen einer übergeordneten Struktur. In ihrem Grundmuster sind alle Zellen gleich; jeder Zelltyp ist allerdings darauf spezialisiert, eine besondere Aufgabe im Organismus zu übernehmen.
Zellstoffwechsel Jede Körperzelle besitzt einen Stoffwechsel, über den aufgenommene Stoffe zu zelleigenen Verbindungen umgewandelt werden (zwecks Energiegewinnung oder Aufbau der Zelle). Entstehende Endprodukte werden an die Umgebung abgegeben.
Mit Hilfe der Tabelle können Sie die Auswirkung von häufig verzehrten Nahrungsmitteln auf den Säure-Basen-Haushalt beurteilen. Nahrungsmittel mit negativem Wert (in Milliäquivalenten pro 100 g) haben einen basischen Effekt, Nahrungsmittel mit positivem Wert einen säuernden Effekt.
PH-Tabelle: Quelle: Berechnung nach Remer und Manz