TH2-Switch - Gemeinsame Ursache vieler „Zivilisationskrankheiten“
Bei Krebserkrankungen, „AIDS“, Allergien, Immunun- und vielen Autoimmunkrankheitem, liegt wie die immunologische Grundlagenforschung seit ungefähr 10 Jahren weiß, eine Disbalance zwischen den zwei bestehenden Immunstrategien unseres Körpers vor. Genauer gesagt, eine Überproduktion von Antikörpern im Blut (TH2-Strategie) bei gleichzeitigem Mangel an Killerzellen (TH1-Strategie), die in unseren Körperzellen aktiv sind. TH1 und TH2 sind beides T-Helferzellen (CD4+), die durch „AIDS“ in den 80ern erstmals in die Schlagzeilen kamen. Leider wird bei Blutuntersuchungen von Schulmedizinern fastimmer nur die absolute Anzahl von CD4+ gemessen, ohne sie in TH1 und TH2 zu differenzieren. Dabei ist es für das Verstehen von Krankheitsprozessen sehr wichtig, dass man schaut, welcher „Arm“ des Immunsystems Defizite hat.
Wie oben angedeutet, haben die zwei Arten CD4+ -Zellen völlig verschiedene Arbeitsweisen: TH2 Antikörper schließen Eindringlinge ein, TH1 Killerzellen bekämpfen intrazelluläre Schädlinge mit giftigem Stickoxid (NO). Beide Zelltypen haben ihren Ursprung in undifferenzierten T0-Zellen, die im Knochenmark gebildet werden. Sowohl TH1, als auch TH2-Zellen haben also den gleichen Ursprung. Der Körper entscheidet selbst, welche Zellart gerade gebildet werden soll, um eine optimale Immunantwort zu gewährleisten.
TH2-Switch: Disbalance der immunologischen Doppelstrategie
Die zwei Immunstrategien (TH1 und TH2) des Organismus reagieren flexibel auf alle Anforderungen. Ist ein Organismus aber zu intensiv oder über eine zu lange Zeit mit Faktoren konfrontiert, die die TH1-Strategie überfordern, so wird die zelluläre TH1-Strategie reduziert und TH2 verstärkt, um den Körper nicht durch zu viel NO zu schädigen. Durch die Reduktion von TH1 aber stoßen alle Keime, die durch NO-abgewehrt werden (Pilze, Viren) auf günstigere Lebensbedingungen; Krebszellen können sich besser vermehren, da sie im gesunden Organismus über TH1-Zellen mit NO abgetötet werden. Aber die überhöhte Produktion von TH2-Zellen kann auch selbst Erkrankungen auslösen:
Menschen mit einem TH2-Switch haben in der Regel also bspw. mit bakteriellen Infekten zunächst wenig Probleme, da diese von ihrer überbetonten TH2-Produktion aufgefangen werden. Dafür sind sie durch das „Amoklaufen“ der TH2-Strategie u.a. durch die in Grafik 3 erwähnten Krankheiten gefährdet. Die TH2-Abwehr greift körpereigenes Gewebe an, schwächt dadurch den Organismus. Dadurch wird einerseits die Immunität als Ganzes gefährdet, anderseits ist der Organismus jetzt durch intrazelluläre Schädlinge wie Mikropilzinfektionen (PCP) oder Herpes- und Cytomegalieviren stark gefährdet. Letztere kommen in geringer Anzahl fast in jedem Menschen vor und vermehren sich nur bei stark verminderter TH1-Kapazität.